Die Feierfotze oder…I heart you

Als Dj auf der „anderen Seite“ zu stehen hat viele Vor -und Nachteile. Zu den Vorteilen gehören sicherlich das viele Reisen, die netten Hotelzimmer, die Groupies und das gratis Koks. Letzteres fällt für mich Wassertrinker natürlich auch weg. Die negativen Seiten liegen darin begründet das ich jedes Set wesentlich aufmerksamer höre und mir Fehler schneller auffallen als dem gemeinen Feiervolk. Viel mehr gibt es nicht. Naja, mal von den ganzen schrecklichen Tracks abgesehen die man vielleicht noch als Promos bekommt. Wie auch immer. Eines ist mir in meiner Zeit aber immer wieder aufgefallen. Diese unsäglichen Handbewegungen und Moves. Um sich mit „der Crowd zu connecten“ oder so. Mittlerweile sind nicht nur die David Guettas der Szene dabei gesichtet worden, sondern auch beispielsweise ein Dj Rush. Hilfe! Ich denke es ist Zeit euch einen kleinen Exkurs zu geben und euch in die Szene der „Feierfinger“ und „Handfotzen einzuführen.

 

Der Feierarm

_MG_3308

 

Sicherlich einer der berühmtesten Moves der Szene. Deutschlands hübschester DJ, Phil Fuldner, hält ihn einfach bewegungslos in jeden Break. Connection und so, ihr versteht. Ansonsten könnte man meinen, auf diesen Move würde Afrojack ein Trademark halten, man sieht ihn aber eigentlich auch bei den letzten Provinzdjs. Ja, sogar ich lasse mich manchmal dazu bewegen.

 

Friede sei mit euch!

_MG_3306

 

Niemand benutzt dieses Zeichen mehr als der überbezahlte Top Dj auf den Festivals dieser Welt. Oft auch als Begrüssung eingesetzt, zeigt dieses Zeichen den Bezug zum Weltfrieden und die Bekämpfung des Hungers in der dritten Welt. Ursprünglich verbal eingeführt von den Miss Worlds und Universums dieser Galaxie ist dieses Zeichen rund um die Welt gängig und verständlich. Ein echter Allrounder!

 

Der Feierfinger!
_MG_3304

Einen weiteren Allrounder möchte ich euch hier vorstellen: Der Feierfinger! Am sinnvollsten wird er im Takt wippend eingesetzt, er kann aber auch punktuell dazu benutzt werden das Groupie für die bevorstehende Afterhour zu selektieren. Durch drauf zeigen, wippen,

in die Luft stechen oder einfach nur durch vertikales in der Luft halten ist er vielseitig einsetzbar und wird sowohl vom Publikum als auch vom Dj immer öfter genutzt. Ein zeitloses Feature, das in jedes Repertoire gehört.

Das Herz! 

_MG_3302

 

Oft missverstanden als der Double Handjob, wurde das Herz vor vielen Jahren in die Szene eingeführt. Historiker sind sich unsicher wer den Anfang machte. David Guetta ist ein hochgehandelter Favorit und nutzt diese Geste weiterhin erfolgreich. Jedoch wurde Paul van Dyk auf einer Loveparade Abschlusskundgebung, Ende der 90´er, bereits mit dieser Geste gesichtet. Anyway, diese Geste stellt wohl die ultimative Verbindung zum Feiervolk her. Sie drückt, Liebe und unumgängliche Zuneigung aus! Ein, durch lange Thekenschlangen oder schlechte Übergänge, missmutiges Publikum kann dadurch schnell ruhig gestellt werden. Ich habe nach wie vor keinen Zweifel daran das diverse Groupies aus diesem Move einen perfektionierten Double Handjob für die Dj Duos dieser Welt gemacht haben. Congratz ihr Discoboys da draussen!

Der Feieranus!

_MG_3305

Ich bin mir unschlüssig was dieser, immer öfter gesehene, Move tatsächlich zu bedeuten hat. Ist es dieses Spiel aus unseren Jugendzeiten? Wer reingeguckt hat muss sich schlagen lassen? Abwischen, Danke, Cool. Vielleicht ist es aber auch die Bekenntnis zu Analsex und hat als ultimativer Ausdruck des engen Lochs seine Berechtigung im Berghain erlangt?  Wer weiss…

Die Feierfotze!

_MG_3310

Abgeleitet aus dem missglückten Versuch ein Herz zu bilden ist die Feierfotze längst zu einer Huldigung des weiblichen Publikums avanciert. Die holde Weiblichkeit fühlt sich endlich so wertgeschätzt wie sie es verdient hat. Lange Jahre war diese Randgruppe als unnötiger Ballast verschrien, als billige Groupies und ohne jegliche Fähigkeiten die über die sexuellen Gefälligkeiten hinausgingen. Die Feierfotze macht damit Schluss und holt die Mädels, endlich und verdient, aus dem Schatten der Nichtbeachtung. Respect!

Eine kleine Anleitung um euch ebenfalls die Möglichkeit zu geben, euren Respekt auszudrücken. Bildet mit dem Daumen und Zeigefinger eine nahezu gerade Linie, wie ein Spagat. Presst dann die Fingerkuppe des rechten Zeigefingers an die linke. Dasselbe macht ihr mit der Kuppe des Daumens. Es bildet sich eine längliche, konisch nach oben zulaufende Form. Fast wie ein Tropfen. Je mehr Druck ihr auf die Fingerspannung legt, desto weiter verwandelt sich diese tropfenartige Form zu einem Schlitz. Voilá, ihr habt es geschafft! Ich bin stolz auf euch und nun geht hinaus und zeigt euren Respekt!

Bouq.Aid – Sounds like help!

Techno ist Musik. Musik ist Liebe. Alles zusammen ist Familie. Ich höre das aus allen Ecken, ich lese von euren Gemeinschaften und von der Musik als Lebensinhalt. Ihr strömt an den Wochenenden in die Clubs, werft einen 10´er in die Kasse und 35 € in die Gastro. Ein Gramm Amphetamine kostet 5 €, ein Teil auch. Gras zum runterkommen gibts für 7€/gramm und die Bonzen unter euch riskieren auch mal nen gelben für ein Gramm Charlie. Euer Leben ist nicht günstig aber hey: YOLO!

Ich wäre der letzte der euch das nicht gönnt, versteht mich nicht falsch. Euer Mikrokosmos hat auch einen Rand über den es hinaus zu blicken gilt. Die Welt ist in stetigem Umbruch, Konflikte entstehen hier und dort. Speziell der nahe Osten ist ein Nährboden für diese Dinge. Seit dem sogenannten arabischen Frühling, in dem sich vor vier Jahren die Bevölkerungen der Schlüsselstaaten im Nahen Osten, gegen ihre Regierungen bzw. Diktaturen erhoben, ist vieles anders. Einige Teile der Region haben sich beruhigt, andere nicht. In Syrien tobt ein Bürgerkrieg wie er blutiger nicht sein könnte. Der amtierende Präsident Diktator Assad kämpft dort gegen die Rebellen, bestehend aus diversen Lords verschiedener Glaubensrichtungen. Galten die Rebellen am Anfang noch als unterstützenswert, häufen sich längst die Menschenrechtsverstösse auf beiden Seiten. Von Giftgas war die Rede, von Vergewaltigungen, Folter, Entführungen. Ganze Familien werden auseinander gerissen und ein einst friedliches Leben ist nicht mehr möglich.

Was hat das mit uns zu tun? Was hat das mit Techno zu tun? Nichts, denkt ihr. Doch, sag ich. Wir leben hier unser geiles Leben, zwischen Berlin und München, zwischen Afterhour und dem nächsten Club, zwischen Teil und Nase, zwischen Hihat und Kick. Die syrischen Flüchtlinge leben zwischen Gestank und Maschendraht, zwischen Zelt und Schlamm, zwischen Hunger und Durst.

Das Mainzer Label bouq, eines der Labels und Veranstaltungsreihen die sich das Schlagwort „Familiär“ ganz groß auf die Fahnen geschrieben haben, hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Die Jungs um Amir & Butch haben eine Webseite und eine Fanpage eingerichtet auf der ihr euch über das Projekt informieren könnt. Der Deal ist folgender: Shoppt euch eines der sexy Items wie stoffige Hipsterbeutel, Sticker oder komplette Packages und supportet damit das Projekt bouq aid.  Musik gegen Brot, ist die Devise! Aus den Einnahmen durch Merchandise, Events, Compilations etc. wird ein Bus gekauft und zur mobilen Brotbackstation umgebaut. Dieser Bus wird eigenhändig in die Flüchtlingslager an der syrischen Grenze gefahren und wird dort die Menschen mit frischem Brot versorgen.

So ist der Plan. Funktioniert natürlich nur mit euch gemeinsam. Zeigt das Techno eine Familie ist und teilt die Webseite, die Fanpage, den Shop, kauft, redet drüber und verschafft dem Projekt virale Aufmerksamkeit – Menschen helfen Menschen!

bouq.aid

Fanpage

Zeigt mir das die Loveparade nicht das einzige war was die Szene in Sachen Nächstenliebe auf die Beine gestellt hat!

Danke

Chabos wissen, wer der Babo ist.

Ein weiterer Fall im Kuriositätenkabinett der Politik. Ich fürchte das die Chabos, die wissen wer der Babo ist, hier auf jeden Fall KEIN Kreuz machen werden.

Vielleicht sollte der Herr Giersdorf sich mit Oliver Pocher zusammentun und einen neuen EDM Track aufnehmen. „This is politics“ oder so, könnte der Titel lauten. Eine Karriere als Dj würde sich sicherlich auch positiv auf die Wahlbeteiligung der Afterhour – Gänger auswirken die, wenn Sonntags die Urnen öffnen, ja noch in ihren Zuständen auf den versifften Couchen der Clubs oder Privatwohnungen dahindämmern.

Danke Kraftfuttermischwerk für den Hinweis.

PS: Ich hoffe ich bin auf einen Beitrag des Postillion oder der Titanic hereingefallen. Gerne glaube ich auch an Realsatire. Auf jeden Fall nicht an den Ernstfall und wenn, dann auf jeden Fall nicht an einen gesunden Geisteszustand des jungen Mannes.

Militaristischer Techno

Manchmal weiss ich wirklich nicht ob ich lachen oder weinen soll.

Aus Detmold kommt ein gewisser Horst Schmitt daher, seines Zeichens als sachkundiger Bürger stellvertretend im Stadtrat tätig. Diese abstruse Kombination allein wäre schon eine Pointe wert, so stellt sich zumindest mein Gehirn automatisch einen verkrusteten untersetzten Kerl, Mitte 50, mit Hornbrille und erzkonservativ vor. Grüner Pullunder, Beige Cordhose. Hipster gibt es auch in Detmold.

Der Delegierte des Linken Kreisverbands Lippe hat ein ganz besonderes Anliegen. Er möchte gerne die Partei Hymne „Die Internationale“ der Partei DIE LINKE aus den jeweiligen Parteitagen verbannen.

Antrag an die 1. Tagung des 4. Parteitages der Partei DIE LINKE
15. Februar 2014 in Hamburg
Der Parteitag möge beschließen:
Aussetzung der akustischen oder gesanglich musikalischen Intonierung des Liedes “Die Internationale“ innerhalb der Partei DIE LINKE…

Das alleine wäre mir keinen Blogbeitrag wert, schliesslich gibt es grenzdebile Menschen an jeder Ecke. Er allerdings, begründet seinen Antrag mit der Tatsache das Musik stets politisch sei. Musik unterteile sich seiner Meinung nach in 3 Bereiche – Musik die dem linken spektrum zugeordnet werden könne, dem Mainstream und natürlich Musik die dem rechten Spektrum zugeordnet werden könne.

echtspolitische Musik ist stark rhythmisch bis monoton rhythmisch.
Monoton rhythmische Musik findet sich beim Militär, und diente mit monotonen Trommelschlägen in der Geschichte beim Einsatz von Menschenschlachten. Sie ist Symbol des Kapitalismus, da es die Zählweise
von Geld 1 Euro, 2 Euro, 3 Euro usw. Aber auch die Musikrichtung Techno gehört dazu, da dort die monotone technologische Zählweise 01 01 01 01 … ist, woraus sich ein monotoner Musikrhythmus ergibt, der somit auch eine moderne Interpretationsform des Militarismus ist. Daraus erklären sich auch die Besucher von sogenannten Techno-Loveparades, die vorwiegend aus dem konservativen bis rechtspolitischen Spektrum kommen. Wer auf ein Techno-Konzert geht, geht nicht auf ein Rock-Konzert und anders herum genauso. Es sind zwei verschiedene Kultur- und kulturpolitische Welten. Während die Besucher von Techno-Konzerten vorwiegend aus dem konservativen und rechten Spektrum kommen, sind die Besucher von Rock-Konzerten im linkspolitischen Bereich zu Hause. Nicht ohne Grund haben auch Rechte Gruppierungen in Duisburg nach dem katastrophalen Vorfall mit 21 Toten für die Abwahl des Oberbürgermeisters plädiert.
Friedensmusik oder Friedenslieder, melodisch gesungen zu melodischer Musik, dagegen sind immer melodisch und sind damit linkspolitisch.

Junge, Junge. Mir wird gerade so einiges klar. Ihr kennt das, diese Euroscheine – dieser wunderschöne Rhythmus beim zählen nach dem letzten Koksverkauf. 1€, 2€, 3€, kurzer break – arme in die Luft – weiter gehts, 1€, 2€, 3€. Gute Güte, ich verwechsel auch immer den roten 3€ Schein mit dem grünen 1€ Schein.

Ich erinnere mich gerne zurück an die letzte Loveparade in Duisburg. So einen grossen NPD Parteitag hat es noch nie gegeben. Erinnert ihr euch noch an das letzte Mal, 2006 in Berlin? Welch ein Sommer – ganz Berlin waren die Sonnencremes ausverkauft und jeder half sich gegenseitig die Glatze einzuschmieren. Nachdem diverse Strassenzüge abgerissen werden mussten wurde die Loveparade ja bekanntlich ins Ruhrgebiet verlegt. Man dachte das die ehemalige Industrieregion die 1,6 Mio Paar Springerstiefel, die im Takt auf den Asphalt treffen, besser verkraften könne. Ich erinnere mich noch genau wie 99´ die 1 Mio Marke geknackt und vor der Synagoge eng wurde. 1 Millionen Nazis die, angetrieben von Dr. Motte, die Wiedergeburt von Himmler forderten. Der Zentralrat der Juden forderte entsetzt einen eigenen Float und wollte Sven Väth auflegen lassen, was letztendlich an seiner Nase scheiterte. Chris Liebing rief bei der Abschlusskundgebung den totalen Krieg aus und Anthony Rother wurde von Monika Kruse des Nichtariertums bezichtigt. Generell waren die Djanes von damals wahre Trümmerfrauen! Sie haben uns stets den Rücken gestärkt, als wir den Zweifrontenkrieg gegen Eurodance und Coversongs führten. Wir wurden aus Stalinorgeln mit Dr. Alban und Rednex beschossen und aus den eigenen Reihen von Verrätern wie Blümchen oder Mr. President hintergangen. Wir stellten sie in eine Reihe und exekutierten sie gemeinsam mit Whigfield und Captain Jack. Das war damals noch konsequent!

Ich freute mich als 2001 der lange schwelende Protest um den besten Freund des gemeinen Nazis, Anklang fand. Der letzte Wagen war nun ein rollendes, temporäres Tierheim für die mitgebrachten Rottweiler und Schäferhunde. Mit Ballparadies. Das war schön.

Ganz besonders beeindruckt hat mich ja derzeit auch die Kreativität die damals in der Luft lag. Es war so unfassbar abenteuerlich mal keine weissen Schnürsenkel in seinen Springerstiefeln zu tragen. Erinnert ihr euch noch an die die sich trauten ein fröhliches Gelb oder Grün zu tragen? Das waren noch wirkliche Abenteurer!

Sauber gezupfte Scheitel und bunt gefärbte Hitlerbärtchen, zackige Nachfragen nach Drogen und kollektives salutieren vor dem vorgesetzten Dj. Wo gibt es das heute noch?

Heute fragen die Leute nur noch: „Heil Hitler. Wo ist mein Keta?“

Schlimm, nicht wahr Herr Schmitt?horst

Lockenstab

Ich bin kein Freund von persönlichen Fehden. Ein wenig Sarkasmus und Ironie, gern. Mindestens aber ein kleiner Seitenhieb – gerne auch ein running gag. Björn Torwellen weiss das, Sebastian Groth lernt es grade und Löckchen hat es nicht verstanden.

Der Anlass dieses sinnbefreiten Blogbeitrages ist: Ich wurde entfreundet! Meine Güte, da kann ich grundsätzlich mit leben. Jede Woche entfreunden mich diverse mir bekannte oder unbekannte Menschen. Ob ich nun stinke, mein geposteter Mix scheisse war oder ich irgendjemandem mit meinem übersteigerten, ja fast narzisstischen Selbstbewusstsein auf den Sack gehe – es ist mir schlichtweg egal.

Ich bin jemand der austeilt, gerne und viel. Wer das tut muss aber auch einstecken können, gerne und viel.

Damit zu dir, Locke!

Vor 2 Jahren, am 25. August 2012 um genau zu sein, löste ich eine verlorene Wette ein. Das war recht peinlich aber hey: ich stand meinen Mann (oder Männchen, je nach Betrachtungswinkel). Darüber darf man gerne differenziert denken, das wusste ich schon vorab zu akzeptieren. Obwohl wir uns kaum kannten warst du derjenige der den ersten Stein, in Form von diversen Sprüchen, süffisanten Kommentaren und diversen anderen Dingen die zartbesaitete als Angriff definieren würden, warf. Daraus ergab sich ein metaphorisches Ballspiel, du kauftest vermutlich Likes – ich kommentierte das ähnlich süffisant, als wir uns auf der Mayday trafen. Gut, du hattest ein Mikro in der Hand und Kameras auf dich gerichtet, but anyway. Du lachtest über meinen kleinen Penis, ich über deine Haare. Du über mein gesteigertes Ego, ich über deins. Du fragtest mich auf jeder grossen und wichtigen Veranstaltung ganz herausfordernd und mit einem abwertenden Blick ob ich denn hier auch spielen würde (so wie du).

Kind, ich gönne dir alles. Wirklich alles. Ich war immer cool mit dir und habe dir deinen Spass gegönnt solange du mir meinen gegönnt hast. Arroganz und Selbstüberschätzung liegen immer nah aneinander. Als ich dich scherzhaft in die Top10 der schlechtesten Dj´s aufnahm, hast du dich so dermaßen gekränkt gefühlt das ich fürchtete du würdest deine Mutter auf mich hetzen. Ab da wurde es recht hässlich.

Ich möchte dir nur eins sagen und es dann dabei belassen:

Dein Recht die Diva zu spielen gibt dir, nur und ausschliesslich, dein Haarschnitt.

In inniger Liebe,
Dein Moses

Meine Glückwünsche zum krönenden Abschluss der Loveparade Ermittlungen

Sehr geehrter Herr Schaller, Sehr geehrter Herr Sauerland,

ich möchte Ihnen beiden ganz herzlich zum Abschluss der Loveparade Ermittlungen gratulieren. Sie beide haben am 24. Juli 2010, einem schönen Sommertag in Duisburg, die Loveparade, ihres Zeichens die letzte, verantwortet. Aufgrund der glorreichen Idee den Zu -und Ablauf des eingezäunten Geländes durch einen engen Tunnel zu gewährleisten hat dazu geführt das nicht nur das eigentliche Konzept der Loveparade ad absurdum geführt wurde sondern auch 21 junge Menschen sterben mussten.

Wie es dazu kam, damit hat sich eine Ermittlungskommission dreieinhalb Jahre beschäftigt und tausende Stunden in die Auswertung von Unmengen an Beweismaterial gesteckt. Herausgekommen ist ein Dickicht an Tricksereien, Ahnungs -und Konzeptlosigkeit und vor allen Dingen politischer Druck. Schließlich sollte die Loveparade der gescheiterten grauen Stadt und dem Inbegriff der Industriekultur des Ruhrpotts neuer Glanz verliehen werden. Die Stadt wollte sich beweisen auf dem modernen und internationalen Parkett und das neue kommerzielle Loveparade Konzept aus der McFit´schen Eventschmiede war da genau das richtige Mittel.

Gegen 16 beteiligte Personen wurde ermittelt, 10 werden angeklagt. Sie als Ideengeber und oberste Entscheider nicht.

Ich will so dreist sein und die angeklagten Personen als Bauernopfer betiteln. Hier entsteht der Eindruck als ob Macht und Geld Ihnen eine gewisse Immunität zuteil kommen lassen. Ich beglückwünsche Sie zu dem Stein der Ihnen die Tage vermutlich vom Herzen gefallen ist.

Sie, als oberste Entscheider, hätten das Projekt zu jeder Zeit stoppen können. Ob es an der Furcht vor dem vermeintlichen scheitern des Projektes lag oder an zuviel fehlgeleitetem Respekt Ihnen gegenüber lag, warum keiner Ihrer Mitarbeiter Sie über die, ja vorab bereits bekannten, Risiken informierte vermag ich nicht zu sagen.

Ich hoffe inständig das der dunkle Schatten der sicherlich auch Ihnen auf der Seele liegt, noch lange bleiben wird.

Alleine das wird sicher kein Trost für die Hinterbliebenen sein, dennoch ist es das einzige was an Gerechtigkeit noch bleibt.

Herzlichst

Ihr Moses

 

 

August singt Habanera

Mein persönlicher WTF of the Month!

Samstag! MTW!

Willkommen 2014! Ein frohes neues Jahr Folks!
Ich halte mich nicht lange mit ausschweifenden Reden auf und komme direkt zur Sache.

Samstag. MTW!

ist die Botschaft dieses jungen Herren hier. Ich bin mir nicht sicher was er uns damit sagen will:

Ich versuche meine Ratlosigkeit bildlich auszudrücken:

Sebastian Groth

Was bleibt ist der Underground

Normalerweise sägt es mich immer richtig an wenn es um diese Beschwörung des Undergrounds und dieser ominösen Wurzeln geht aus derer wir alle stammen. Dieses Tresorgefühl, hinter Gitterstäben in ranzigen Industriekellern dem Underground zu huldigen der, woher auch immer er kam, der Inbegriff von Love, Peace und Unity ist. Haben wir noch gönnerhaft auf den Loveparades der späten Neunzigern unsere Teile zerbrochen und die andere Hälfte zusammen mit einer Kippe irgendjemand fremden in die Hand gedrückt ist diese Zeit nachweislich vorbei. Grösser, Höher, Lauter, Fetter, Mega, Giga, Ultra. Auf jeden Fall mehr. Und das von allem.

Funktion One? Zwölf Headliner der A Liga? Eine grossartige, aussergewöhnliche Location? Eine riesige Lasershow in mindestens 38 verschiedenen Farben? Der Anspruch wächst mit den neuen Generationen. Das bleibt nicht unbemerkt und Marketingmaschinerien machen aus Künstlern Popstars. Logos werden kreiert. Kids tätowieren sich Tiestos und Hardwells auf ihre Unterarme. Privatjets, Tourbusse, Roadies, Groupies, Tech-Rider, Hospitality-Rider, Manager, Berater, das volle Programm. Was erwarten wir uns davon? Ist die nächste Blase wieder so dick das wir uns ein zeitlich begrenztes Phänomen geschaffen haben? Geht es wieder zurück in den wahren „Underground“? Zurück in die düsteren Clubs des Landes? Für das ausgewählte, gesellschaftlich abgegrenzte Publikum? Oder wird elektronische Musik gesellschaftlich akzeptiert und die Kommerzialisierung findet Gehör in der Politik? Wo Geld verdient wird, wird auch Interesse generiert. Ich denke wir stehen gerade an einem Scheitelpunkt der richtungsweisend sein kann. Wie so oft.

Ein Beispiel:

SFX, eine Firma aus den USA will 1 Milliarde Dollar in die „Dance Industry“ investieren. Industrie? Aha. ID&T mit Tomorrowland, Sensation usw. und nun i-Motion mit der Mayday, Nature, Ruhr in Love neben diversen anderen Grossveranstaltern sind schon einverleibt. Dazu kommt mit Paylogic ein Ticketanbieter und mit Beatport eines der grössten Verkaufsportale digitaler Musik.

Was bedeutet das? Ganz einfach! Wer investiert willl Gewinn. Gerade aktuell ist Beatport ein gutes Beispiel. So wurde die erste unwirtschaftlich arbeitende Abteilung geschlossen. Dinge werden umstrukturiert, schlanker und effizienter gemacht. Ob sich hier eine Marktmacht aufbaut die uns in Zukunft einen Einheitsbrei an EDM präsentiert? Man weiss es nicht. Noch nicht. 

Wir werden sehen….

Was bleibt ist die Basis der Szene. Sie hat immer überlebt. Sie atmet und pulsiert, mehr denn je. Ihre vielen verschiedenen Stile finden ihre Heimat in ganz unterschiedlichen Clubs. Kleine und grosse Künstler überzeugen durch kreative Sets und innovative Live Performances. Erlebnisse findet man auch hier, vielleicht sogar intensivere als auf den grossen Festivals des Planeten.

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom…

 

Warum man unbedingt Dj werden sollte!

Wie ihr vielleicht wisst habe ich einen neuen Lieblingsblog. VirtualNights arbeitet ja seit geraumer Zeit mit Bimmel und Bommel von den Discoboys zusammen. Diese dürfen hier fröhlich kolumnieren und ihren Hirnschmalz ins Netz streichen. Das ist manchmal amüsant, selten sinnhaft und oft eine grandiose Steilvorlage.

Diesmal darf Gordon (wie ich dabei immer an eine dezent abgeknickte Hand und rosa Tütü denken muss) sich darüber auslassen warum man besser kein Dj werden sollte. Ich teile ja diese Aussage im Kern. Allerdings ist die Begründung abstrus (Link zum Originalbeitrag: http://www.virtualnights.com/magazin/warum-man-besser-nicht-dj-werden-sollte.24901?123 )

1. Du arbeitest überwiegend nachts, wenn alle anderen frei haben. Folge:Entsozialisierung. Einladungen zu Geburtstagsfeiern bleiben aus. Denn: Du hast eh keine Zeit am Wochenende. Wenn Deine Freunde Dich dabei haben wollen, müssen sie Dich buchen.

Ich bin beruhigt das meine Freunde einfach dorthin kommen wo ich spiele und wir gemeinsam eine grandiose Nacht haben. Allerdings würden meine Freunde auch nicht auf eine Party mit den Discoboys gehen, da hast du wirklich Recht.

2. Du wirst niemals eine lange Beziehung haben. Nach meistens einem Jahr nimmt die Begeisterung, dass Dich Dein Partner zur Arbeit begleiten, hinter Dir am DJ-Pult stehen und umsonst trinken darf, rapide ab. Auch ist es nicht förderlich, dass Du bei der Arbeit vom anderen Geschlecht angehimmelt wirst, jedes Wochenende unterwegs bist und noch schläfst, obwohl der Kaffeetisch bei Oma längst gedeckt ist.

Oma sagt immer: „Du trinkst da aber keinen Alkohol, oder?“ Ansonsten wusste Oma schon immer wie man Chrystal Meth aufkocht und in Marmeladengläsern einlagert.

3. Du prostituierst dich. Oder wie würdest Du es nennen, wenn Dir jemand Geld dafür bezahlt, dass Du nachts vorbeikommst und nur selten das spielst, was Du wirklich gut findest? Denn Du bist abhängig von den Clubmachern, die Dich buchen. Und nur, wenn Du die Tanzfläche die ganze Nacht zum Beben bringst, wirst Du wieder gebucht. Wenn nicht, kannst Du gleich Zuhause bleiben. Selbstverwirklichung adé!

Als ernstzunehmender Dj in einer ernstzunehmenden Veranstaltungslandschaft, in einem ernstzunehmenden Genre wirst du aufgrund deines Stiles gebucht. Das sollte dir zu denken geben.

4. Du darfst nie krank sein. Denn: Kommst Du nicht zum Auftritt, gibt es keine Gage. Ich habe in den fast 25 Jahren, die ich nun auflege, noch keinen Gig versäumt. Auch musst Du stets gut gelaunt zur Arbeit erscheinen. Denn ohne gute Laune wirst Du garantiert keine Partystimmung kreieren können.

Wick MediNait ist der heisse Scheiss. Geht übrigens auch mit Prosecco. Hat mir mal Phil Fuldner erzählt.

5. Du arbeitest bei fast 100 Dezibel. Das ist zu vergleichen mit Baustellenlärm und wird Dich später unweigerlich zum Träger eines Hörgerätes machen.

Elacin Gehörschutz.

6. Du musst trinkfest sein. DJ ist wahrscheinlich der einzige Job, bei dem man Alkohol regelmäßig angeboten bekommt. Deine Krankenversicherung inklusive der wahrscheinlichen Lebertransplantation musst Du selbst bezahlen.

Du bekommst ausschliesslich Alkohol angeboten? Meine Güte.

7. Du verbringst die meiste Zeit im Zug, am Flughafen und im Hotel.Weswegen Du nur dann DJ werden solltest, wenn Du Dich mit Dir alleine nicht einsam fühlst.

Da gibt es diese Dinger, Travelpussy heissen die.

8. Du arbeitest 24/7, denn „DJ“ ist ein Fulltime-Job. Um am Wochenende auflegen zu dürfen, musst Du unter der Woche wie verrückt überall posten, wie geil es am Freitag und Samstag bei Dir abging und wie sehr Du Dich auf die nächsten Shows freust. Du musst Dir neue Musik besorgen und sie für Dein Set vorbereiten. Wenn Du eines Tages ein Großer werden willst, musst Du eigene Tracks produzieren oder haufenweise Remixe und Mashups unters Volk und die Kollegen bringen. Dein Name muss bekannt werden – zur Not mit dem Holzhammer. Dieses Pensum schafft nur, wer rund um die Uhr online und am Start ist. Am besten klonst Du Dich – oder schaffst Dir so wie ich einen Partner zum Auflegen an. Den wird man nicht so schnell los wie eine DJ-Freundin und man teilt sich die Arbeit. Über die Vor- und Nachteile dieses Geschäftsmodells werde ich vielleicht nächstes Mal schreiben.

Ich bete das dein Partner nur zum auflegen da ist. Bei euren Frisuren bin ich mir manchmal nicht ganz sicher.

9. Deine Konkurrenz ist nicht nur Avicii oder David Guetta. Du musst Dich auch messen lassen mit Micaela Schäfer oder Oliver Pocher. Willst Du das wirklich?

Ich würde gerne ein Statement dazu von Chris Liebing oder Richie Hawtin haben. Letzterer hat ja tatsächlich etwas Ähnlichkeit mit Oliver Pocher. Und Björn Torwellen mit ihm. Und beide mit David Guetta.

Jungs und Mädels, hört einfach auf euer Herz und auf den nächsten Elevator Flyer, der euch den nächsten 4 Deck Plastikmixcontroller anpreist. Jeder kann heute Dj werden und sollte das auch tun wenn er Bock drauf hat. Warum nicht? Wer Angst vor Konkurrenz hat soll sich mehr anstrengen. Qualität siegt immer. Sieht man ja bei den Discoboys.

In diesem Sinne

  • Facebook
  • Twitter