Als Dj auf der „anderen Seite“ zu stehen hat viele Vor -und Nachteile. Zu den Vorteilen gehören sicherlich das viele Reisen, die netten Hotelzimmer, die Groupies und das gratis Koks. Letzteres fällt für mich Wassertrinker natürlich auch weg. Die negativen Seiten liegen darin begründet das ich jedes Set wesentlich aufmerksamer höre und mir Fehler schneller auffallen als dem gemeinen Feiervolk. Viel mehr gibt es nicht. Naja, mal von den ganzen schrecklichen Tracks abgesehen die man vielleicht noch als Promos bekommt. Wie auch immer. Eines ist mir in meiner Zeit aber immer wieder aufgefallen. Diese unsäglichen Handbewegungen und Moves. Um sich mit „der Crowd zu connecten“ oder so. Mittlerweile sind nicht nur die David Guettas der Szene dabei gesichtet worden, sondern auch beispielsweise ein Dj Rush. Hilfe! Ich denke es ist Zeit euch einen kleinen Exkurs zu geben und euch in die Szene der „Feierfinger“ und „Handfotzen einzuführen.
Der Feierarm
Sicherlich einer der berühmtesten Moves der Szene. Deutschlands hübschester DJ, Phil Fuldner, hält ihn einfach bewegungslos in jeden Break. Connection und so, ihr versteht. Ansonsten könnte man meinen, auf diesen Move würde Afrojack ein Trademark halten, man sieht ihn aber eigentlich auch bei den letzten Provinzdjs. Ja, sogar ich lasse mich manchmal dazu bewegen.
Friede sei mit euch!
Niemand benutzt dieses Zeichen mehr als der überbezahlte Top Dj auf den Festivals dieser Welt. Oft auch als Begrüssung eingesetzt, zeigt dieses Zeichen den Bezug zum Weltfrieden und die Bekämpfung des Hungers in der dritten Welt. Ursprünglich verbal eingeführt von den Miss Worlds und Universums dieser Galaxie ist dieses Zeichen rund um die Welt gängig und verständlich. Ein echter Allrounder!
Einen weiteren Allrounder möchte ich euch hier vorstellen: Der Feierfinger! Am sinnvollsten wird er im Takt wippend eingesetzt, er kann aber auch punktuell dazu benutzt werden das Groupie für die bevorstehende Afterhour zu selektieren. Durch drauf zeigen, wippen,
in die Luft stechen oder einfach nur durch vertikales in der Luft halten ist er vielseitig einsetzbar und wird sowohl vom Publikum als auch vom Dj immer öfter genutzt. Ein zeitloses Feature, das in jedes Repertoire gehört.
Das Herz!
Oft missverstanden als der Double Handjob, wurde das Herz vor vielen Jahren in die Szene eingeführt. Historiker sind sich unsicher wer den Anfang machte. David Guetta ist ein hochgehandelter Favorit und nutzt diese Geste weiterhin erfolgreich. Jedoch wurde Paul van Dyk auf einer Loveparade Abschlusskundgebung, Ende der 90´er, bereits mit dieser Geste gesichtet. Anyway, diese Geste stellt wohl die ultimative Verbindung zum Feiervolk her. Sie drückt, Liebe und unumgängliche Zuneigung aus! Ein, durch lange Thekenschlangen oder schlechte Übergänge, missmutiges Publikum kann dadurch schnell ruhig gestellt werden. Ich habe nach wie vor keinen Zweifel daran das diverse Groupies aus diesem Move einen perfektionierten Double Handjob für die Dj Duos dieser Welt gemacht haben. Congratz ihr Discoboys da draussen!
Der Feieranus!
Ich bin mir unschlüssig was dieser, immer öfter gesehene, Move tatsächlich zu bedeuten hat. Ist es dieses Spiel aus unseren Jugendzeiten? Wer reingeguckt hat muss sich schlagen lassen? Abwischen, Danke, Cool. Vielleicht ist es aber auch die Bekenntnis zu Analsex und hat als ultimativer Ausdruck des engen Lochs seine Berechtigung im Berghain erlangt? Wer weiss…
Die Feierfotze!
Abgeleitet aus dem missglückten Versuch ein Herz zu bilden ist die Feierfotze längst zu einer Huldigung des weiblichen Publikums avanciert. Die holde Weiblichkeit fühlt sich endlich so wertgeschätzt wie sie es verdient hat. Lange Jahre war diese Randgruppe als unnötiger Ballast verschrien, als billige Groupies und ohne jegliche Fähigkeiten die über die sexuellen Gefälligkeiten hinausgingen. Die Feierfotze macht damit Schluss und holt die Mädels, endlich und verdient, aus dem Schatten der Nichtbeachtung. Respect!
Eine kleine Anleitung um euch ebenfalls die Möglichkeit zu geben, euren Respekt auszudrücken. Bildet mit dem Daumen und Zeigefinger eine nahezu gerade Linie, wie ein Spagat. Presst dann die Fingerkuppe des rechten Zeigefingers an die linke. Dasselbe macht ihr mit der Kuppe des Daumens. Es bildet sich eine längliche, konisch nach oben zulaufende Form. Fast wie ein Tropfen. Je mehr Druck ihr auf die Fingerspannung legt, desto weiter verwandelt sich diese tropfenartige Form zu einem Schlitz. Voilá, ihr habt es geschafft! Ich bin stolz auf euch und nun geht hinaus und zeigt euren Respekt!