Köln schafft sich ab.

Köln. Meine letzte Wahlheimat in der ich die vergangenen sieben Jahre verbracht habe, bevor ich nach Berlin zog. Schon immer hatte Köln einen Bezug zur elektronischen Musik und deren Ströme und Ausprägungen. Viele Clubs wie das Warehouse, Gebäude 9 und das Gewölbe im Westbahnhof definierten Acid, Techno und House in der Domstadt. Lange Jahre war das Label Kompakt massgebend für minimalen Techno. In den letzten Jahren hingegen reifte Köln zur ernstzunehmenden Alternative zu Berlin was kompromisslosen und harten Techno angeht. Kleine Labels und Veranstaltungsreihen spriessten aus dem Nährboden den eine sich wandelnde Clubkultur bot. Ich war gerne ein Teil dieser Veränderung. Frankfurt ist längst ein totes Pferd, Berlin weiss nicht wohin mit sich selbst und Stuttgart reift noch.

Leider bringt so eine Veränderung auch Neid und Missgunst mit sich. Junge Veranstalter, gerade reif genug um Sync Buttons auf alten Windows Maschinchen zu drücken bekommen nach 2 mässig erfolgreichen Veranstaltungen nicht nachvollziehbare Höhenflüge. Längst lachte man über kleinere Anekdoten wo Veranstalter, im Koks/LSD/Whatever Rausch, Djs nicht ausbezahlten und eben jenen sogar noch Belästigung von weiblichen Gästen vorwarf. What a shame! Im Grossen und Ganzen hielt speziell der alt eingesessene Kreis zusammen und partizipierte von den Erfahrungen des anderen. Man sprach sich ab wann wer welche Veranstaltung machte und kooperierte im Zweifel bei einem Event. Der eine half dem anderen mit Djs, der nächste gab seine Flyerquelle preis und wieder ein andere eröffnete einem die Welt zu seinem Facebookmarketing. Eine dynamische Szene wächst und gedeiht durch Zusammenarbeit und Vielfalt.

Vergessen haben das fast alle. Unlängst vögeln sich zwei mehr oder weniger bekannte weibliche Djanes mit einem New Yorker Produzenten Duo durch um an Gigs in Übersee zu kommen. Ich lache hart. domain webhosting Besoffene Mitveranstalter veruntreuen Geld, andere streichen sich einfach die Gagen der Djs selbst ein, die nächsten „vergessen“ beim Booking Helfer und Unterstützer. Der eine redet über den anderen, dieser redet über den nächsten und so weiter. Wörter wie „Hurensohn“, Sätze wie „der fängt sich bald eine“ und Vorwürfe Marke Gegenveranstaltung geben dem ganzen mehr Würze als ein Furz meiner Katze. Neue Jungveranstalter „vergessen“ Gagen zu zahlen und arbeiten agressiv an der Zerstörung von einem lange aufgebauten stabilen Ruf.  Jeder redet mittlerweile übereinander und nicht, wie es mal war, miteinander.

Reisst euch zusammen und setzt euch an einen Tisch. Ihr kotzt mich an. Alle. Ohne Ausnahme. Denn ihr alle redet übereinander und habt nicht die Eier dem anderen das ins Gesicht zu sagen. Erzählt mir nichts anderes, sonst hättet ihr das längst getan. So wie es jetzt ist schaufeln sich alle ein gemeinsames Grab. Zumindest zieht ihr da an einem Strang.

Herzlichst,

euer Moses

Beitragsbild: Thomas Wolf,www.foto-tw.de.

...so gehet hin und verbreitet mein Wort

  • pack schlägt sich, pack verträgt sich 😉

  • Walter White

    Traurige Geschichte!

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