Gute Musik kennt keinen schlechten Club…!

Ich bin genervt. Genervt von der Politik. Nein, ich meine nicht die Ukraine Krise, ich meine nicht die Verfehlungen unserer Regierung oder die 1.Mai Krawalle. Ich meine die Politik der Szene. Die ach so lockere und aufgeschlossene Szene. Spielst du hier spielst du nicht bei mir. Oder so. Ich habe mein eigenes Verständnis von Techno und das erschließt sich sicherlich nicht jedem, wer mich aber hören mag der soll das tun. Ich bin froh eine kleine und gemeine Fanbase zu haben die nicht nur meine schriftlichen Ergüsse mag. Ich freue

mich immer wieder diese Fanbase durch Gigs in verschiedenen Städten erweitern zu dürfen.

Dass ich, nach einer Anfrage aus Stadt X erstmal den Laden X überprüfen und mich dem Risiko aussetzen muss dann in einem anderen lokalen Club, der vielleicht etwas bekannter ist, nicht spielen zu dürfen, ist mir allerdings zuwider. Die Gründe warum dem so ist sind vielfältig. Zum einen achten die Booker / Clubs darauf das ein Künstler nicht häufiger als beispielsweise vierteljährlich in derselben Stadt auftreten. Klingt logisch. Ein wenig Exklusivität darf gerne sein. Zum anderen wird oft argumentiert das ein Künstler, wenn er im „falschen“ Club spielt, das „falsche“ Publikum zieht. Nun, sicherlich ein Argument wenn der Club ein intoleranter Hipsternazischuppen ist. Bloß keine Offenheit gegenüber anderen Menschen. Danke, tschüß.

Lässt man sich auf diese Politik ein bedeutet das möglicherweise eine komplette Clublandschaft auszublenden, nur um in dem einen geilen Laden spielen zu dürfen. Das kann sich dann auch mal über ein Jahr hinziehen – oft ergebnislos. So wird dann mal eben eine komplette Region ausgeblendet obwohl es dort viele Leute gibt die dich hören möchten.

Ich verstehe die Attitüde der Clubs, nur professionelle Künstler buchen zu wollen. Und professionelle Künstler spielen eben nicht überall. Auch verstanden. Allerdings kennt gute Musik eben keinen schlechten Club. Sie funktioniert überall, eine ausreichende Anlage und Technik vorrausgesetzt. Zu guter Musik darf der Proll genauso feiern wie der Szenehipster. Je mehr Marketing, je mehr Ghettoisierung der verschiedenen „Bevölkerungsschichten“, je mehr Zerstörung der Szene und ihrer Grundsätze.

Die Auswahl des Clubs in dem ich spiele möchte ich selber treffen. Ich lege auf eine gute Betreuung und eine professionelle Organisation wert. Dazu zählt für mich auch ein gut gemachter Flyer, ein angemessener Eintritt und eine gute Party. Diese kann nur funktionieren wenn gute Musik auf gute Leute trifft. Da ist es mir egal ob sie einen Jogger oder Jeans tragen.

Hört bitte auf mit eurer Engstirnigkeit, danke.

...so gehet hin und verbreitet mein Wort

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