Zu allererst: Was ist EDM? Wikipedia schreibt:
Als elektronische Tanzmusik (engl. Electronic Dance Music, Abk. EDM) bezeichnet man eine Fülle von tanzbaren Musikstilen…
Nun, Cascada oder DJ Ötzi ist auch tanzbar. Der Pegel dabei ist eben entscheidend. EDM ist die neue Pest, die aus den USA zu uns rüberschwappte. Während in den 90´ern Rednex in peinlichen Musikvideos nach „Cotton Eye Joe“ schreit oder Magic Affair das dritte Omen besang, sind es heutzutage Artists wie David Guetta oder Hardwell, die die Fahne der billigen Tanzmusik hochhalten. Längst vergessen sind die Zeiten des HandsUp, der um die Jahrtausendwende Wegbereiter grottiger Coververwurstungen war. Das System ist simpel wie grandios: Man nutze einfach ein paar bekannte und eingängige Trancesamples, nehme einen aktuellen oder zumindest bekannten Popsong und drehe das solange durch den Ghostproducerfleischwolf bis etwas herauskommt das so geht:
Inz Inz Inz Inz – Trancesynth – Inz Inz Inz Inz – – bekannte Popvocal – Trancesynth – Inz Quietsch Inz Quietsch Quietsch Inz Quietsch Quietsch Quietsch Inz .
Gepaart mit grossen Bühnen, Feuerwerk und CO2 Kanonen sorgt das für steife Nippel bei den kleinen 18 jährigen Nachwuchsraverinnen. Marketing ist eben genau das was verkauft wird. Jeder Artist hat mittlerweile ein Logo das plakativ auf Shirts, Flyer, Feuerzeuge, Kondome geprinted wird. In jeder steckt ein kleiner Hardwell. Apropos Hardwell. Bester Dj der Welt also. Bestimmt liegt das an seinen Backspin und Scratch Künsten. Oder daran das man ihm vorwarf massiv Fans und Votes „gekauft“ zu haben. Der Vorwurf scheint verpufft und alles ist gut. Schön für ihn, seine Gage dürfte sich damit verdoppelt haben.
Ich gönn es ihm. Ich gönn es jedem. Ich gönn es auch Deadmau5, der, wie das Berlin Mitte Institut die Tage berichtete (Link: http://www.berlin-mitte-institut.de/deadmau5-200000-dollar-jon-bon-jovis-livin-prayer/ ), 200.000 Dollar dafür kassierte mitten in seinem Set „Living on a Prayer“ von Bon Jovi zu spielen. Hooray! Bei meinen Sets bietet man mir immer nur 2 zerbrochene Teile an wenn ich Len Faki spiele.
Längst haben solche weltfremden Gagen anerkannte Djs aus anderen Genres angezogen. So spielte Tiesto doch früher ernstzunehmenden Trance. Seine „In search of sunrise“ Compilations waren der Kuschelrock jeder gescheiten After. Es lockten Gigs in Las Vegas für 7stellige Beträge. David Guetta war mal ein Held des House? Erinnert ihr euch noch an die Anfänger der toten Maus? Ja, genau, das war deephouse / techhouse und verdammt guter dazu! Prostitution ist in manchen Ländern verboten hab ich gehört. Vielleicht sollte die Sitte mal auf dem Tomorrowland einrücken, zu tun hätte sie da genügend!
Whoop! Whoop!