Offener Brief an Iris Hanika (derstandard.at)

LINK ZUM ORIGINALBEITRAG: http://derstandard.at/1371169526471/Iris-Hanika-Wie-halten-die-Leute-das-aus

Sehr geehrte Frau Hanika,

kürzlich wurde mir Ihr Artikel über eines dieser ominösen sozialen Netzwerke „zugespielt“. Schrecklich diese neuen Medien, oder? Insbesondere weil sich dort so unglaublich viele Veranstalter tummeln die einen täglich auf alle Veranstaltungen bundesweit einladen. Vornehmlich natürlich für „Techno Veranstaltungen“. Zumindest in meinem Netzwerk.

Sie schreiben in der Sparte Kultur / Literatur. Eine Sparte mit einem gewissen Grundsatz im Niveau. Eine Sparte die sich für kulturell und gebildet hält. Schade das Sie es nicht geschafft haben dieses in Ihrem Beitrag auch zu beweisen.

Aber sie haben uneingeschränkt Recht:

…und speziell meine ich den Techno-Dreck

Nun, manchmal tanzen wir im Sand, wir sind tagelang auf Open Airs oder Festivals, duschen uns in Dixie Klos und schlafen in Zelten. Oder im Freien. Oder gar nicht. Es ist also nicht von der Hand zu weisen das wir etwas dreckig sind. Produzenten benutzen oftmals einen Effekt namens „Distortion“, der den Sound etwas „dreckiger“ klingen lassen soll.

besonders dumpfbackige Varianten dieser sogenannten Musik handelt.

Wir differenzieren nicht in Gesellschaftsschichten oder hängen uns an kulturellen Unterschieden auf. Wir feiern mit Hartzern, Studenten, Schülern, Managern, Künstlern, dem einfachen Arbeiter, dem gebildeten Arbeiter, dem Realschüler und dem Abiturienten. Einfach mit allen. Aber eins haben wir alle gemeinsam. Natürlich sind wir alles Dumpfbacken.

vermitteln einem die imperativen Techno-Bässe ein Gefühl der Beklemmung

Als sich Anfang der Neunziger massenhaft neue Klaustrophobie Selbsthilfegruppen in Deutschland bildeten wussten wir: Techno ist nun auch bei uns angekommen!

Es ist der Soundtrack der Verblödung

Richtig. Sprachfindungsstörungen, Gesichtszuckungen und unkontrollierte Bewegungen der Gliedmassen belegen eindeutig eine erkennbare Leere in den Gehirnen dieser Szene.

Techno ist eine Weiterentwicklung der chinesischen Wasserfolter

Nicht überraschend, gerade weil die USA in Guantanamo Bay Terrorverdächtige mit Björn Torwellen Mixen verhört.

Klare Gedanken nicht gewünscht

Ziel ist es abzuschalten. Vom Alltag. Vom Beruf. Vom HartzIV. Von was auch immer. Ist es nicht genau das was Musik ausmacht?

so gut wie keinen Ort mehr, an dem man nicht mit schriller Lautsprechermusik gequält wird.

Merke: Sie haben noch nie eine Funktion One im Berghain gehört.

Herz und Hirn abschalten

Wir sind wieder bei der Sache mit dem abschalten. Siehe oben.

Horden von mit Drogen zugedröhnten halbnackten Vollidioten

Jeder von uns nimmt unmengen an Drogen. Wirklich jeder. Nur wir tun das. Und jeder von uns. Ich bin wirklich froh das die gesamte Gesellschaft ihr Drogenproblem in die Technoszene pferchen konnte und nun die Innenstädte wieder sauber sind von Heroinjunkies, Rocker keinen Alkohol mehr zu sich nehmen müssen, Black Music Künstler nicht mehr kiffen brauchen, Pianisten das Glas Wein nicht mehr trinken müssen und die Volksmusiker endlich keinen Krampf mehr im rechten Arm haben vom Mass heben. Wir tragen diese Bürde gerne. Für die Gesellschaft. Für euch. Namasté!

Irgendwann wurde die Love Parade ins Ruhrgebiet verlegt, das mit seinen Industriebrachen sowieso besser für sie geeignet war, und nachdem die letzte Love Parade vor drei Jahren in Duisburg mit einundzwanzig Toten und fünfhunderteinundvierzig Verletzten endete, war auch den zugedröhnten Vollidioten klar, dass sie in Wirklichkeit kein Spaß war, sondern die Hölle. Darum hat sie insgesamt geendet, das heißt, der öffentliche Spaß hat geendet.

Hierzu fällt mir wirklich nichts ein. Absolut gar nichts. Satire adé.

Wissen Sie, Frau Iris Hanika, ich bin Dj und war damals vor Ort. Meine Spielzeit auf einem der Trucks war genau in dem Zeitfenster in dem das Unglück passierte. Ich war nicht betrunken, habe keine Drogen genommen und bin mit meinem eigenen Auto gefahren. Wir mussten bis tief in die Nacht noch gute Miene zum bösen Spiel machen um eine evtl. Massenpanik zu vermeiden. Bis dato haben Millionen von Menschen auf den Loveparades dieser Nation in Frieden getanzt, ihre Getränke miteinander geteilt und in den Tiergarten gepinkelt. Sie haben das Recht Techno nicht zu mögen. Sie haben aber nicht das Recht die Loveparade 2010 in Duisburg in diesem niveaulosen Beitrag zu erwähnen.

Bitte beachten Sie das ich diese Zeilen mit meinem Mittelfinger getippt habe.

Herzlichst,

Ihr
Moses

LINK ZUM ORIGINALBEITRAG: http://derstandard.at/1371169526471/Iris-Hanika-Wie-halten-die-Leute-das-aus

 

Die 10 ärmsten Djs und wer zur Hölle sie sind.

10) Niereich

Niereich

 

Vermögen: Bookings von Abstract

Wer? Die österreichische Techno Granate ist ein ziemlich netter Kerl und hatte mal nen riesen Boom bis ihm unbestätigte Vorwürfe der Kopiererei und komische Kollaborationen nen Strich durch die Rechnung machten.

Einkommensquelle:  Bookings auf Mayday, Nature, Ruhr in Love, Mayday, Nature, Ruhr in Love, Mayday, Nature, Ruhr in Love und so weiter…

9) Kerstin Eden

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Vermögen: Generalschlüssel vom U60

Wer? Das Münsterländer Technoquirlchen ist als Partnerin von Pascal FEOS und Galleonsfigur des längst versunkenen Schiffs U60 311 bekannt geworden. Tragisch.

Einkommensquelle:  Führungen durch den Fahrradkeller vom U60 und Bookings auf Nature, Mayday, RIL, Nature, Mayday, RIL…

 

8) ———————

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Der erste Artist der Satire nicht verstanden hat. Er bat mich sein Bild, Text und Namen rauszunehmen. Ich entspreche selbstverständlich seinem Wunsch. 

 

7) John Porno

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Vermögen: Dieser Artistname…

Wer? Eigentlich weiss ich nichts über John Porno zu sagen. Ich habe ihn nur genommen um den Traffic auf meinem Blog zu erhöhen. Und wegen den Ladies. Wenn die Ladies tanzen, tanzt der ganze Club. Wisst ihr ja.

Einkommensquelle: Dieser Name…

 

6) Frank Sonic

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Vermögen: Elke Porn.

Wer? Etwas zu klein geraten. Spielt Techno, Techhouse, House oder was ihr gerade benötigt. Hat eine doppelt so grosse Freundin mit dem Namen Elke Porn. Respekt.

Einkommensquelle: Events.

 

5) Nils Mohn

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Vermögen: Weniger als andere.

Wer? Ehemaliger Elektrochemie Artist. Aktueller Steil Artist. Man sagt er wäre sich zu fein Adam Beyer die Hand zu reichen.

Einkommensquelle: Limiter zerstören.

 

4) Heisenberg

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Vermögen: Unglaublicher Vorbau.

Wer? Man nennt ihn auch die Technoplautze oder den Ballon aus dem Westerwald. Elektrochemie Artist.

Einkommensquelle: Ausgedehnte Afterhourveranstaltungen.

 

3) Björn Torwellen

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Vermögen: Plattenlabel

Wer? Der David Guetta des Darktechno. Unterbiss, Undercut, Underground.

Einkommensquelle: Er soll wohl ab und an mal gebucht werden.

 

2) BrettHit

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Vermögen: Diverse Gasmasken und eine Carrera Sonnenbrille.

Wer? Steht mit Sonnenbrille im Club und hat den Namen eines gealterten Wrestlers. Sein Stichwort ist „GeBRETTer“. Nennt sich ab und an Markus Bretter.

Einkommensquelle: Booking für einen in die Jahre gekommenen Kultclub.

 

1) Sebastian Groth

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Vermögen: Ein schlechter Ruf und viel Gelächter.

Wer? Labelowner von „frisch gewaschen limitiert“. Kauft Likes, Follower, Freunde. Sagt man.

Einkommensquelle: Gescheiterte USA Touren.

Mein Verhältnis zu Tjörn Borwellen….

Heute Nacht bekam ich eine Leserfrage zugesandt. Ich freue mich über Fragen, das zeigt mir das dieser Blog ab und an mal gelesen wird. Man sagt ja auch, keine Frage wäre zu dumm um gestellt zu werden.

 

Servus und guten Abend.  Hier,mal eine echt vielleicht sogar doofe Frage,ABER ich bin da leider nicht so ganz mit involviert,wie ist dein Verhältnis zum B.T. ? Die einen sagen,die „undercut-Schlampe“ sei ein Kumpel von dir und du würdest das Ganze mit den Texten auf der Page etc nur aus Spaß machen,was ich dann aber wiederum nicht verstehen könnte  Die Anderen sagen,es ist purer Ernst und ihr könnt euch/du kannst ihn nicht ab,weil ich der Annahme war,dass ich mal guten Kollegen gewesen seid?! Grüßdi

Servus und gute Nacht Tim.

Nein, das ist keine doofe Frage. Schliesslich ist es strikt nicht nachvollziehbar wer oder was Björn Torwellen wirklich ist oder wieviel bzw. wenig er mir bedeutet. So gebe ich ihm doch hier ein Forum seinen geistigen Darktechno Mist los zu lassen und nenne in dann doch wieder „Undercut Schlampe“. Björn ist zweifellos mit seinem Unterbiss und diesem schrecklichen „IchbineineMischungausDavidGuettaundRichieHawtin“ Haarschnitt nicht der hübscheste. Man munkelt ja sogar das er seine Freundin dafür bezahlt seine Freundin zu sein. Manchmal bucht er mich auf seine Events als Gegenleistung für meine Schmeicheleinheiten auf diesem Blog. Das gebuchte Hotelzimmer gleicht dann meistens eher einem Krankenhauszimmer oder einer Raumschifftoilette aber darüber kann ich hinweg sehen.

Björn ist eine arrogante Schlampe. Sagt man über ihn. Er antwortet einem meistens mit: „ja, ja, ähähä“. Seine Fans sind nicht gekauft. Vielleicht bestochen aber nicht erschlichen. Seine Frisur kennt ihr bereits, meine Meinung dazu auch. Alles in allem kann ich ihn nicht ab. Nur selten. Und wenn er mich bucht.

Herzlichst

Dein Moses

 

Vinyl kills mp3

Da komm ich gerade vom Sport als diese Meldung auf Facebook herumgeistert: „Traktor statt Vinyl“: Dj wurde von Dj ermordet.

Liebe Mädels von Tillate Schweiz. Wir hier in Berlin sind diese Traktor/Vinyl Diskussion leid und im Berghain wird gefaustet und nicht getötet. Naja, das eine schliesst das andere vielleicht nicht aus, das passiert aber nicht im Berghain. Hab ich mir sagen lassen.

Lange Rede, wenig Sinn. Der Originalbeitrag stammt aus dem Equalizer Mag und ist boshaft und etwas unter der Gürtellinie aber es ist Satire. Recherche ist nicht so euer Ding, hm? Übrigens: Morgen sieht sich Jürgen Klopp das Champions League Finale von zuhause aus an (Quelle: http://www.der-postillon.com/2013/05/jurgen-klopp-sieht-sich-champions.html) und Familie Hempel räumt endlich unterm Sofa auf. Skandal!

Hier der Link zu dem Originalbeitrag vom Equalizermag: http://equalizermag.com/news/vinyl-purist-identified-as-primary-suspect-in-slaying-of-22-year-old-traktor-dj/

Schön finde ich die Tatsache das in dieser GESCHICHTE am Ende noch Man Machine von Kraftwerk auf dem Turntable lief.

UPDATE: Der Beitrag ist aktuell vom Tillate Magazin auf deren Seiten entfernt worden.

Dark Techno

Hach, wie ich dieses Wort hasse. „Dark Techno“ – was ist das? Anstatt mich näher darüber auszulassen lasse ich dazu lieber meine kleine blonde Undercutschlampe sprechen: Björn Torwellen!

 

Während ich in meiner noch abgedunkelten Wohnung sitze, und mal wieder darüber nachdenke ob ich nun heute was Sinnvolles mit meiner Zeit anfange oder eher nicht, kam ich spontan auf die Idee mal etwas über den Begriff „Dark Techno“ zu schreiben. Kein Evangelium, bloß ein paar Gedanken dazu. Ja, ist es denn nun ein Wort? Ein Lebensgefühl? Oder doch mehr als das? Ist es gar ein neues Genre? Und warum polarisiert es derart die Technogemeinde?

Ich, für meinen Teil, halte nichts von solch einer Genrespezifizierung. Schließlich engt es in vielerlei Hinsicht ein. Hätte ich das gewollt, währe ich vermutlich schon verheiratet und hätte ein paar Kinder am Arsch. Düstere Aussichten sind das alle mal. Nun gut. Ich mache, spiele, lebe seit über 10 Jahren Techno. Ich habe schon einige Strömungen kommen und gehen sehen. Anfang 2000 war es Hardttechno, Mitte 2000 kam dann Minimal und Minimal House, dann kam noch Dubstep und Techhouse. Und so Elektro Zeugs, was dann irgendwann zu Dubstep wurde… Ja, zwischenzeitlich dachte ich, es sei vorbei mit Techno. Wer will das alte Zeugs noch hören? Doch dann plötzlich, so um 2009 herum, lebte Techno langsam wieder auf. Anders als vorher, aber eben doch Techno. Dunkel, maschinell, treibend, dreckig. All diese Attribute beschreiben meinem ganz persönlichen Geschmack nach einen guten Techno Track. Es gab nur einen Unterschied. Es war alles langsamer. 125-130 war jetzt das Tempo. Und es tat gut. Die Bässe hatten endlich wieder Platz zum Wummern, neue Producer kamen aufs Spielfeld. Ja man konnte schon fast sagen…next generation Techno. Toll – ich freute mich, kaufte vermehrt Technoscheiben. Aber weil der neue Techno nicht so klang wie der alte, musste also ein neues Wort her. Modern Techno, New Techno, Minimal Techno…ach ja, was gab es da alles für Wort Kreationen. Nur eine davon hat es wirklich geschafft. Dark Techno. Es beschreibt eigentlich nur Techno 2.0. Oder doch nicht?

Zurzeit ist ja alles Dark. Ob es nun James Bond ist der plötzlich in alten schottischen Gemäuern seinen düsteren Showdown zelebriert, oder Batman. Ja Batman, der trägt Dark sogar in seinem Namen. TV Serien wie Walking Dead oder Breaking Bad. Alles Düster. Irgendwo scheint düster grad ja schon ein allgemeiner Trend zu sein. Ich könnte 1000 Beispiele aufführen. Worauf ich hinaus will. Dark Techno ist für mich lediglich ein Versuch, Techno 2.0 zu beschreiben. Nun, der Versuch ging mächtig in die Hose. Denn, plötzlich sind die ersten davon genervt. Zurecht!

Dark, dark, dark. Überall Dark. Und die Krönung des Ganzen sind die absolut miserablen Artworks Dunkles zu erschaffen ganz schön auf der Strecke. „Da nehmen wir ne Gasmaske und sind Dark. So einfach ist es aber doch nicht. Vielleicht weil die meisten gar nicht Dark sind, sondern nur Dark sein wollen? So wie früher in der Schule… Junge Produzenten nehmen das DARK als Anweisung für ihre Produktionen. Es muss Dunkel sein. Da die meisten Producer Skills es aber nicht zulassen, finden wir immer mehr miese Produktionen, die irgendwie Schwarz klingen wollen. Aber nicht einmal grau sind. Übrigens – Horrorfilm Vocals sind nämlich schon lange out! Das wissen die Hardtechno Producer auch schon etwas länger.

Liebe Leute, hört doch bitte damit auf, überall Dark drauf zu schreiben. Hört auf mit euren schlechten miesen Bildern, hört auf mit Gasmasken. Seit mal wieder kreativ. Hört auf einfach mit dem Strom zu schwimmen, und es so zu machen wie alle anderen. Macht einfach geilen Techno, feiert am WE was das Zeugs hält, aber hört auf immer Dark auf die große Fahne zu schreiben. Denn, so langsam, fängt es an wirklich zu nerven. Allmählich möchte ich mich nicht mal mehr mit dieser Welle identifizieren lassen. Denn die Qualität bleibt bei dem verkrampften Dark-Sein oft auf der Strecke. Hört auf jedem Techno Track gleich einen Stempel aufzudrücken. Streicht dieses eine Wort einfach, und lasst Techno einfach Techno sein. Mal dreckig, mal industriell, mal mit etwas Licht, mal ganz ohne!

Ich möchte hier niemanden irgendwie angreifen, schlecht machen. Nicht jeder der mal irgendwann eine Gasmaske gepostet hat muss jetzt gleich beleidigt in die Ecke gehen.

In diesem Sinne,

Björn Torwellen

Wochenrückblick

Langsam werden die Stimmen laut ich würde nichts mehr schreiben. Ich bin mir nicht sicher ob diese Stimmen in meinem Kopf sind oder von ausserhalb kommen aber ich möchte ihnen sagen: Mitnichten!

Leider passiert ja nichts schreibwürdiges. Da ich sonst keine Hirnkotze übrig habe fasse ich meine letzte Woche mal fix zusammen. Montag passierte nichts. Dienstag verlor ich mein iPhone in London. Mittwoch kaufte ich ein neues. Donnerstag war ein exrenommierter Düsseldorfer Club der Meinung kurzerhand alle Open Airs im Rheinland öffentlich abzusagen. Nun denn, das zog einen mittelkleinen Shitstorm nach sich und sorgte für hitzige Diskussionen zwischen Djs und Veranstaltern für die sich eh niemand interessiert. Witzig und grenzdebil zugleich. Freitag hatte ich Geburtstag und wurde mit einer Überraschungsparty überrascht. Überraschend oder? Wirklich Mädels, ich wusste nichts und habe nichts geahnt. Das war schön. Samstag habe ich auf meiner Couch gestunken oder geschlafen. Oder beides. Sonntag hatte der Technoballon aus dem Westerwald sein Debut im alten Wartesaal zwischen CLR Artists. Ich meine Geburtstagsfete im Kunstpark. Beides war wohl voll, Ich habe mich gefreut. Lange Rede und wenig Sinn – nach 31 Stunden wach, wovon ich 11 Stunden zwischen Köln und Berlin unterwegs war und 16 Stunden Schlaf sitze ich im Büro und bin etwas grenzdebil. Kleine Message an alle kleinen Drogis da draussen: Das ganze geht auch ohne Drogen und Alkohol.

Heil Techno!

Liebe Veranstalter, Djs und Inhaber von Heil Techno Rec,

ich gehe davon aus das, wenn ihr das hier zu lesen versucht, ihr zusammen in einem kleinen 12qm² Zimmerchen um eine Bong und um eine Spiegelplatte herum sitzt. Eure Haare sind blondiert, pink, oder auch mehrfarbig und stehen stachelartig und kreisförmig nach oben. In unseren Kreisen nennt man das „Feierpalme“. Im Hintergrund gröhlen schlechte kratzige Boxen den 200 BPM Speedcore Mix von Bonnie Tylers „Total eclipse of my heart“ auf die gegenüberliegende Wand. Der einzige Kollege von euch, der seinen Führerschein a) gemacht hat und b) noch nicht wegen BTM abgeben musste ist gerade in seinem tiefergelegten Golf II angekommen – man hörte ihn seit 10 min aus 15 km Entfernung. Richtige Windrichtung und Sportauspuff Marke „Ofenrohr“. Auf seiner Heckscheibe prangt ein „Hardcore Germany“ Aufkleber und online casinos am Spiegel hängt eine alte Thunderdome CD.

Vermutlich sitzt ihr gar nicht Amok Schlaghosen und Tanktops, mit Stachelhalsbändern und Augenbrauenpiercings usw. in einer, wie oben beschriebenen Runde, da. Ich hab mir das auch einfach ausgedacht.  Aber ey bitte: Biohazard Symbole in Neongrün ist total 2001! Härte definiert sich nicht durch distortion und Geschwindigkeit. Und mal nebenbei. Ein gestreckter Arm auf Altdeutsch-angelehnter Schrift mit einem „Heil!“ im Schriftzug ist unfassbar dämlich.

Herzallerliebst,

Euer Moses

Köln schafft sich ab.

Köln. Meine letzte Wahlheimat in der ich die vergangenen sieben Jahre verbracht habe, bevor ich nach Berlin zog. Schon immer hatte Köln einen Bezug zur elektronischen Musik und deren Ströme und Ausprägungen. Viele Clubs wie das Warehouse, Gebäude 9 und das Gewölbe im Westbahnhof definierten Acid, Techno und House in der Domstadt. Lange Jahre war das Label Kompakt massgebend für minimalen Techno. In den letzten Jahren hingegen reifte Köln zur ernstzunehmenden Alternative zu Berlin was kompromisslosen und harten Techno angeht. Kleine Labels und Veranstaltungsreihen spriessten aus dem Nährboden den eine sich wandelnde Clubkultur bot. Ich war gerne ein Teil dieser Veränderung. Frankfurt ist längst ein totes Pferd, Berlin weiss nicht wohin mit sich selbst und Stuttgart reift noch.

Leider bringt so eine Veränderung auch Neid und Missgunst mit sich. Junge Veranstalter, gerade reif genug um Sync Buttons auf alten Windows Maschinchen zu drücken bekommen nach 2 mässig erfolgreichen Veranstaltungen nicht nachvollziehbare Höhenflüge. Längst lachte man über kleinere Anekdoten wo Veranstalter, im Koks/LSD/Whatever Rausch, Djs nicht ausbezahlten und eben jenen sogar noch Belästigung von weiblichen Gästen vorwarf. What a shame! Im Grossen und Ganzen hielt speziell der alt eingesessene Kreis zusammen und partizipierte von den Erfahrungen des anderen. Man sprach sich ab wann wer welche Veranstaltung machte und kooperierte im Zweifel bei einem Event. Der eine half dem anderen mit Djs, der nächste gab seine Flyerquelle preis und wieder ein andere eröffnete einem die Welt zu seinem Facebookmarketing. Eine dynamische Szene wächst und gedeiht durch Zusammenarbeit und Vielfalt.

Vergessen haben das fast alle. Unlängst vögeln sich zwei mehr oder weniger bekannte weibliche Djanes mit einem New Yorker Produzenten Duo durch um an Gigs in Übersee zu kommen. Ich lache hart. domain webhosting Besoffene Mitveranstalter veruntreuen Geld, andere streichen sich einfach die Gagen der Djs selbst ein, die nächsten „vergessen“ beim Booking Helfer und Unterstützer. Der eine redet über den anderen, dieser redet über den nächsten und so weiter. Wörter wie „Hurensohn“, Sätze wie „der fängt sich bald eine“ und Vorwürfe Marke Gegenveranstaltung geben dem ganzen mehr Würze als ein Furz meiner Katze. Neue Jungveranstalter „vergessen“ Gagen zu zahlen und arbeiten agressiv an der Zerstörung von einem lange aufgebauten stabilen Ruf.  Jeder redet mittlerweile übereinander und nicht, wie es mal war, miteinander.

Reisst euch zusammen und setzt euch an einen Tisch. Ihr kotzt mich an. Alle. Ohne Ausnahme. Denn ihr alle redet übereinander und habt nicht die Eier dem anderen das ins Gesicht zu sagen. Erzählt mir nichts anderes, sonst hättet ihr das längst getan. So wie es jetzt ist schaufeln sich alle ein gemeinsames Grab. Zumindest zieht ihr da an einem Strang.

Herzlichst,

euer Moses

Beitragsbild: Thomas Wolf,www.foto-tw.de.

Die Idioten der Szene.

Isch ficke disch und deine Mudda. Meine Brüder und so. Kurz überlegte ich dieselbe Sprache zu verwenden die die Protagonisten dieser Seifenoper in diesem Shitstorm verwenden. Ach lassen wir die Jungs für sich sprechen. Kann was. Versprochen.

Kurz zur Vorgeschichte. Dani H. und Sascha B. aus K. schulden Sebastian G. aus keine Ahnung Geld für ein Booking das er gespielt hat. Sebastian G aus keine Ahnung prangert Dani H. und Sascha B. aus K. also öffentlich auf seiner Facebook Seite an. Die Reaktionen sind, sagen wir mal: differenziert.

Eine dieser Reaktionen möchte ich euch hier einmal vorstellen. Daniel H. aus K. ist Dani H. aus K. Bevor hier Missverständnisse aufkommen.

Also:

Daniel Hell: dicker was schreibst du über meine fam. bist du noch ganz dicht du hund alter? dicka du spielst mit deinem leben du jude….hoffe dit is dir klar…..

Nunja. Das Sebastian G. aus keine Ahnung hundeähnliche Züge hat ist kein Geheimnis. Das er Jude ist wusste ich bisher nicht. Ob ihm wohl klar ist das er gerade mit seinem Leben spielt?

Sebastian Groth: Was ist los?

Berechtigte Frage!

Daniel Hell: wie was los? kapierst du nicht was ich schreibe du stück scheisse….lösch deinen post mal auf deiner hurensohn pinnwand

Pinnwand ist ein Hurensohn. Der arme Pinnwand. Wo seine Mutter wohl stehen mag? Pinnwand hatte bestimmt eine schwere Kindheit. Wie kommt das Stück Scheisse bloss dazu noch etwas auf ihn draufzuschreiben.

Sebastian Groth: gib mal deine Adresse damit ich weiß wen ich aus der Familie noch alles anzeigen kann. Ihr scheint ja ein ziemlich cooler haufen zu sein.

Hau­fen, der
Wortart: Substantiv, maskulin
Bedeutung: Menge übereinander liegender Dinge

So langsam bekommt das hier Sinn.

du hurensohn gib mal DEINE adresse damit ich dich mal ficken kann du nutte da… egal….krieg ich schon raus mach dir keene platte

Da wären wir wieder beim Haufen. Die beiden sind homosexuell und wir wussten es nicht. Und auch so höflich. Sebastian braucht sich keine platte zu machen. Er ist sicherlich dankbar dafür. Und für den darauf folgenden Geschlechtsverkehr Fick.

Ich mag die beiden. Sie sind ein wundervolles Beispiel dafür wie man sich professionell verhält. Fragt doch mal Bushido. Der macht doch jetzt so in Mafia und so.

Herzlichst,

euer Moses (der sicherlich nie Sebastian G. buchen oder bei Daniel H. spielen wird)

Fette Beute!

Ich bin aktuell zu Besuch in meiner langjährigen alten Wahlheimat, Köln. Genauer gesagt in meinem, wie ich es liebevoll nenne, „Feriendomizil“, meinem guten und alten Freund Heinz. Ich spiele hier unten einige Gigs in verschiedenen Clubs und so passte es ganz gut die freie Zeit zwischen meinen Terminen mit einem Besuch auf dem Flohmarkt in Köln Marsdorf sinnlos zu verschwenden. Naja, nicht ganz sinnlos (wobei man da sicher drüber streiten kann), so traf ich dort auf Peter. Peter hat einen Laden in Köln und einen kleinen Stand auf diesem Flohmarkt voll mit diesem fiesen Star Wars Zeugs. Ganz besonders voll mit alten Actionfiguren der längst verschütt gegangenen Marke „Kenner“.

Jedes Mal wenn ich eine dieser Figuren irgendwo entdecke, erinnere ich mich an meine Kindheit. Alle meine Freunde flogen mit dem fliegenden Plastikfalken, so gross wie mein Kopf, über die Spielplätze unserer Siedlung, eskortiert von X-Wings mit kleinen Piloten die ständig nach feindlichen Tie Fightern Ausschau hielten. Wahnsinn wie detailliert diese Figuren waren, als wären sie direkt aus einem der Filme entsprungen. Arme, Beine und der Kopf waren beweglich und die meisten hatten eine stattliche Auswahl an auswechselbaren Waffen dabei. So ziemlich jede Szene, jedes Raumschiff und jeder Charakter aus den Star Wars Filmen war damals zu bekommen.

Angefixt von dem Original Kenner Jabba the Hut & Han Solo Playset, das ich an einem privaten Stand als Glücksgriff sofort shoppte, erfüllte ich mir bei Peter weitere kleine Kindheitsträume mit einer Darth Vader Gunner Station und einer limited Edition von Boba Fett aus der Star Wars Trilogy  Collection. Bis auf das zuerst angesprochene Jabba Playset das noch original aus den 70/80´ern stammt sind die beiden anderen Sets Neuauflagen die auf aufwändig gescannten und nachproduzierten Originalen basieren.

Alles in allem unfassbar unnötig aber für ein wenig Erinnerung und ein leichtes grenzdebil-stolzes Lächeln hat es sich absolut gelohnt. Mein Star Wars Tattoo am Bein sicherte mir bei Peter auch einen kräftigen Rabatt. Hierfür nochmal ein dickes Dankeschön.

Wie ich Peters Visitenkarte entnehmen konnte hat er auch eine Webseite. Sie ist so ungefähr wie Björn Torwellens Frisur.


Seht selbst: http://www.starzone-167.de/index.html

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